Glossar – Fachbegriffe

Einheit für Stromstärke (A)

die EEG-Umlage nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) ist eine etwas eigenartige Regelung. Stellen Sie sich vor, Sie ernten vom eigenen Apfelbaum einen Apfel und müssen dafür eine Gebühr an den Staat zahlen. So ist das mit der EEG-Umlage. Sie soll die Kosten der Förderung erneuerbarer Energien refinanzieren und auf alle Stromverbraucher umlegen. Glücklicherweise ist diese Umlage seit 1.1.2021 nur noch auf Anlagen mit mehr als 30kWp zu zahlen, damit sind praktisch alle privaten Hausdachanlagen ausgenommen. Wer sich eine neue Anlage aufs Hausdach setzen will, muss sich im Normalfall keine Gedanken darüber machen.

Einspeisevergütung: Strom, den Sie auf Ihrem Dach produzieren, aber nicht selbst verbrauchen, weil z.B. die Anlage mittags maximal produziert, gerade aber niemand zu Hause Maschinen eingeschaltet hat, nimmt Ihnen Ihr Stromversorger ab und zahlt Ihnen eine Einspeisevergütung nach EEG. Dies war vor 20 Jahren mal ein Betrag von 49 Cent je kWh, mit dem Preisverfall und der fortschreitenden Wirtschaftlichkeit von PV-Anlagen wurde das immer weniger. Aktuell erhalten Sie bei einer typischen Hausdachanlage mit weniger als 10kWp-Leistung etwa 7,5 Cent je kWh. Das ist in der Regel etwas weniger als die eigenen Gestehungskosten, also nicht gewinnbringend, aber fast kostendeckend. Den Gewinn erzielen Sie mit Ihrer PV-Anlage über den Eigenverbrauch.

Globalstrahlung: Leistung der solaren Einstrahlung auf der Erdoberfläche (zwischen 0 W/m² und etwa 1000 W/m² tags bei Sonnenschein)

Leistung der solaren Einstrahlung auf der Erdoberfläche (zwischen 0 W/m² und etwa 1000 W/m² tags bei Sonnenschein)

Einheit für die elektrische Energie (bzw. Arbeit) kWh

Nennleistung einer PV-Anlage unter Standard-Test-Bedingungen (entspricht in der Regel der Spitzenleistung eines Anlage bei guten Bedingungen)

Photovoltaik ist die technische Anwendung, um aus Sonnenstrahlung Strom zu gewinnen. Dabei wird der „photovoltaische Effekt“ genutzt, bei dem die Photonen der Sonnenstrahlung in einem Silizium-Halbleiter elektrische Ladungen trennt, die über Leiterbahnen abgegriffen werden und als Strom genutzt werden können. Danei entstehen keine schädlichen  Umwelteinflüsse, kein Lärm, keine Abgase, kein Müll. Moderne Photovoltaik-Module haben eine erwartebare Lebensdauer von etwa 25 bis 30 Jahren und sind danach recycelbar. Keine andere Art der Stromgewinnung ist derart umweltfreundlich. Details unter: https://de.wikipedia.org/wiki/Photovoltaik

Betreiber von Photovoltaikanlagen sind nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) verpflichtet, die Stammdaten dieser Anlagen innerhalb eines Monats nach Inbetriebnahme im Marktstammdatenregister einzutragen. Falls zur Anlage ein Batteriespeicher gehört, muss auch der erfasst werden. https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR

Außerdem müssen Sie Ihre Anlage dem lokalen Stromnetzbetreiber melden, ggf. zusammen mit einem Batteriespeicher oder einer E-Mobil-Ladeeinrichtung.

Solare Einstrahlung in einem Beispielsjahr: Summe der solaren Einstrahlungsleistung in einem durchschnittlichen Jahr. Schwankt in Deutschland zwischen 950 und 1250 kWh pro Quadratmeter und Jahr. Im Raum München sind es etwa 1100 kWh/(m² a)

Solarmodule kennt inzwischen jeder. Man verseht darunter die meist bläulich schimmernden Elemente auf Hausdächern, mit denen Photovoltaik-Strom gewonnen wird. Solarmodule sind verkapselte Aneinanderreihungen von Solarzellen, die mit einer Glasscheibe geschützt und in einem Aluminiumrahmen gefasst werden. Diese Solarmodule sind in den meisten Fälle etwa 1 Meter mal 1,70 Meter groß und produzieren nach Stand der Technik etwa 350 bis 400 Watt Gleichstrom unter Standard-Meßbedingungen.

Eine Solarzelle ist ein elektrisches Bauelement, das Sonnenlicht direkt zu elektrischer Energie umwandelt.  Es existieren verschiedene Zelltypen, die sich nach verwendetem Halbleitermaterial, bzw. nach der Zelltypus unterscheiden (Wafer oder Dünnschicht).

Die meisten Solarzellen bestehen aus Siliziumwafern (dünnen Scheiben aus hochreinem Silizium, die gezielt mit Fremdatomen dotiert wurden). Diese Solarzellen werden typischerweise zu 60 Stück auf einer Glasplatte angeordnet, in Reihe geschaltet und verkapselt zu einem Solarmodul zusammengefügt.

Einheit für Stromspannung (V)

Eine Wallbox ist eine spezielle Steckdose für Elektroautos. Man kann ein E-Auto auch mit einer normalen Schuke-Steckdose laden, aber das dauert lange und auf Dauer nicht ungefährlich, weil man die Leitung mit hoher Dauerleistung belastet, wofür sie nicht gedacht sind. Wallboxen als Stromanschlüsse für Autos sind mit dreiphasigen Stromleitungen angeschlossen (auch bekannt als Dreh- oder Kraftstrom), haben einen passenden Stromstecker fürs Auto (Typ 2- oder CCS-Stecker) und sind elektronisch steuerbar. Intelligente Wallboxen kann man z.B. so programmieren, dass das Auto zu einem gewünschten Zeitpunkt (etwa morgens um 8 Uhr) voll geladen ist, aber selbst erkennt, wann Strom im Netz überschüssig bzw. kostengünstig vorhanden ist. Das wird dann interessant, wenn es lastabhängige Strompreise geben wird.
Gängige Wallboxen laden mit 11 Kilowatt Leistung, was etwa 60 – 70 Kilometer Reichweite je Stunde bedeutet und kosten zwischen 500 und 1000 Euro, abzüglich möglichen Förderbeträgen.

Einheit für elektrische Leistung (W

Früher hatten Hausanschlüsse einen Zähler, der nur in einer Richtung gezählt hat: vom Netz ins Haus. Mit Photovoltaik auf dem Dach ist das anders: Sie brauchen einen Zweiwegezähler. Er zählt dann, wenn das Haus mehr Strom braucht, als Sie selbst produzieren, den Strombezug aus dem Netz. Dafür zahlen Sie dann an den Stromanbieter den aktuellen Strompreis je Kilowattstunde, derzeit etwa 30 Cent. Wenn Ihre Photovoltaikanlage aber mehr Strom liefert, als Sie selbst verbrauchen, fließt dieser Überschussstrom in die andere Richtung, wird ins Netz eingespeist und wird mit dem aktuellen Vergütungssatz laut EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) Ihnen gutgeschrieben und monatlich ausbezahlt. Aktuell (2021) liegt der Vergütungssatz bei etwas über 7 Cent je Kilowattstunde. Aus dieser Preisdifferenz wird leicht ersichtlich, dass es sinnvoll ist, den Strom aus der PV-Anlage selbst zu verbrauchen. Das kann man steuern, in dem z.B. Stromverbraucher wie Waschmaschine, Spülmaschine oder E-Auto dann angeschaltet werden, wenn die Sonne scheint. Man kann auch mit einem Speicher überschüssigen Strom aus dem sonnigen Tag in die Nacht retten und dann selbst verbrauchen.

 

Hilfreiche Links

Grobkalkulationen liegt oft daneben, weil sie individuelle Besonderheiten nicht berücksichtigen. Daher empfehlen wir immer eine Besichtigung vor Ort. Wenn Sie trotzdem mal den Zusammenhang zwischen eigenem Strombedarf, Anlagengröße, Autarkiegrad und Wirtschaftlichkeit, Nutzung von Speicher und/oder E-Auto abschätzen wollen, empfehlen wir Ihnen das Tool pv@noweasy